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4 Getränkekisten, eine Vollbremsung und ein Rettungsschaden. Markus in einem außergewöhnlichen Interview!

Ich erinnere mich noch gut an das Gutachten. „Das Navigationssystem ist mit Limonade geflutet und ohne Funktion“, stand dort geschrieben. Reparaturkosten runde 11.000 Euro. Totalschaden. Hammer!

Erstellt von Matthias Schlattmeier am 2. Oktober 2015

Matthias W. Schlattmeier: Markus. Vielen DANK, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mir hier für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Besonders, wenn man bedenkt, dass es mit einem echt blöden Schaden zu tun hat.

Markus: Matthias. Genau das ist der Grund! Zum einen dieser echt blöde Schaden, zum andern aber auch, weil ich Dir sehr dankbar bin, dass Du mich diesbezüglich unterstützt hast. Ich glaube nicht, dass ich anderwo ähnliche Unterstützung bekommen hätte. Aber, lass uns von Beginn an anfangen.

Matthias W. Schlattmeier: Sehr gerne Markus. Mir fallen spontan 2 Wörter ein. Betriebsschaden und Rettungsschaden. Aber erzähl Du doch mal vom eigentlichen Schaden. Was genau war passiert? Gab es Personenschaden? Schieß einfach mal los.

Markus: Der Schaden ereignete sich am 11. Juli diesen Jahres. Ich war im örtlichen Getränkemarkt 4 Kisten Sprudel und Wasser kaufen. Diese verstaute ich im Kofferraum. Noch auf dem Parkplatz, unmittelbar am Auto, unterhielt ich mich mit einem Bekannten. Was später nicht ganz unwichtig für die Regulierung war. Dieser Bekannte sah nämlich, dass die 4 Kisten ordnungsgemäß im Kofferraum verstaut waren.

Auf dem Weg nach Hause, ca 3 kilometer, nahm mir eine ältere Dame mit weißem lockigen Haar und grünem Kleinwagen die Vorfahrt. Ich fuhr zu diesem Zeitpunkt etwa 50 KMH schnell, als ich das Bremspedal bis auf’s Bodenblech durchdrückte. Nur um Haaresbreite konnte ich so einen schlimmen Unfall verhindern.

Matthias W. Schlattmeier: Sprich, Du hast eine Vollbremsung hingelegt. Und, was soll ich sagen, die Kisten im Kofferraum…….Ach was, erzähl Du!

Markus: Sei doch nicht so voreilig, Matthias. Du selbst sagst immer, dass die Schnecke mehr von der Welt sieht als der Hase. Also. Weiter im Text. Ja. Ich legte eine reinrassige Vollbremsung hin. Nur Sekunden später schossen 6 Flaschen Apfelschorle an mir vorbei und zerplatzten an der Frontscheibe. Gleichzeitig flog eine Getränkekiste gegen die Kopfstütze der Beifahrerseite. Nicht auszudenken, hätte ich jemanden als Beifahrer oder gar auf der Rücksitzbank gehabt…….

Matthias W. Schlattmeier: Dir war nichts passiert?

Markus: Nein. Gott sein DANK nicht! Abgesehen von einem Schleudertrauma und einer Schnittverletzung am Arm. Verursacht durch umherfliegende Glassplitter.

Auch der Schaden hielt sich augenscheinlich in Grenzen. Eine kaputte Frontscheibe sowie ein durch Apfelschorle versifftes Auto. So nahm es auch die herbeigerufene Polizei auf und entsprechend stand es auch am darauffolgenden Tag in der Zeitung. Tatsächlich war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, dass sich 6 Liter Apfelschorle über die Lüftungsschlitze in der Elektrik verewigt hatten.

Matthias W. Schlattmeier: Markus. Ich erinnere mich noch gut an das Gutachten. „Das Navigationssystem ist mit

6 Glasflaschen zerplatzten an der Frontscheibe!

Limonade geflutet und ohne Funktion“, stand dort geschrieben. Reparaturkosten runde 11.000 Euro. Somit Totalschaden. Hammer!

Markus: Ja. Das war auch für mich ein Schock! Die Werkstatt hatte das Auto ja vorsichtshalber abschleppen lassen. Die hatten wohl schon eine Vorahnung.

Matthias W. Schlattmeier: Apropos Schock. Der eigentliche Schock kam aber erst noch, oder?

Markus: JA! Matthias, da sagst Du was. Am Montag rief mich eine Kollegin aus der Schadenabteilung an und „faselte“ etwas von Betriebsschaden und das dieser nicht versichert sei. Ein Unfall müsse von Außen kommen. Umherfliegende Flaschen seien kein Unfall und somit nicht versichert. Ich konnte es kaum glauben!

Matthias W. Schlattmeier: Markus. Tief Luft holen……… Mir war natürlich klar, da kommt Arbeit auf mich zu. Du hast alle Versicherungen bei der DEVK und einen nicht unerheblichen Kundenwert. So setzten wir uns noch einmal zusammen und trugen alle Fakten zusammen. Aus diesen Fakten erkannte ich dann sehr schnell, dass wir eine realistische Chance haben, doch noch eine Regulierung zu erwirken. Hier lag recht eindeutig ein sogenannter Rettungsschaden vor. Ein Rettungsschaden bezeichnet, vereinfacht ausgedrückt, einen Schaden, welcher entsteht, indem man einen größeren Schaden verhindert. Allerdings ist ein solcher Schaden in der Rechtsprechung sehr, sehr selten. Dennoch sah ich hier gute Chancen und kommunizierte dieses auch gegenüber der Schadenabteilung.

Markus: Und meine Ungeduld wuchs zunehmend………Ein neues Auto musste her. Woher nehmen und nicht stehlen. So gingen mehrere Tage ins Land.

Matthias W. Schlattmeier: Insgesamt 4 Tage 😉 Der Schaden wurde mittlerweile in der Zentrale an „oberster Stelle“ bearbeitet. Ich wollte den Bogen nicht überspannen und habe den Ball wieder etwas flacher gehalten. War mir aber sicher, dass mein Statement über 2 DIN A4 – Seiten sowie zahlreiche Anhänge wie Anschriften von Zeugen, Zeitungsartikeln und dergleichen mehr zumindest zum intensiven Nachdenken anregte.

Markus: Und dann kam sie. Diese E-Mail Nachricht…….

Matthias W. Schlattmeier: Ja. Plötzlich hatte ich die Zusage im Mail-Postfach. Inklusive aller Nebenkosten wie z.B. Abschleppen etc. Ich klickte auf weiterleiten und schickte es Dir rüber. Kurz darauf rief ich an und hatte Deine Frau an der Strippe. Du wärst (noch nicht) in der Lage, mit mir zu sprechen, so sprachlos seist Du :-)

Markus: Mensch. War das eine heiße Kiste. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich damit gerechnet, dass der Schaden reguliert wird. Umso dankbarer war ich, als ich die E-Mail öffnete. Wir sind darauf das Wochenende spontan an die See gefahren. Ich brauchte dringend Tapetenwechsel und war es der Familie schuldig. Meine schlechte Laune hatte wohl ein wenig abgefärbt 😉 Danke nochmals, Matthias, Danke DEVK.

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