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Das Schlüsselbein war durch!

Der Schuster hat -Gott sei dank- nicht immer die schlechtesten Schuhe! Matthias im Interview.

Heiligabend 2006, Sturm Kyril im Januar 2007, ein vereister Waldweg. 9000 Euro Krankentagegeld und 7000,- Euro von der Unfallversicherung. Was das alles mit meiner Vertriebsassitentin Sabine zu tun hat, erzähle ich im Interview der anderen Art…!

Erstellt von Matthias Schlattmeier am 23. Dezember 2014

Sabine

Heute drehen wir den Spieß einmal um und ich stelle Dir als Deine Vertriebsassistentin einige Fragen. Einverstanden, Matthias?

Matthias

Einverstanden!

Sabine Struck. Vertriebsassistentin seit Mai 2007.

Sabine Struck. Vertriebsassistentin seit Mai 2007.

Sabine

Wer den Schaden hat … hat manchmal auch eine neue Stelle. So wie ich bei Dir seit Anfang 2007. Erinnerst Du dich noch an den Tag, als wir ein Team wurden?

Matthias

Allerdings! Vor allem erinnere ich mich an den Schaden vom Heiligabend 2006, der uns einander irgendwie vermittelt hat, wenn man das so sagen kann. Es hatte mich ja geradewegs vom Rad gehauen…

Also: Viele unserer Leser wissen, dass ich häufig auf 2 Reifen unterwegs bin. Auf einem Mountainbike, um genau zu sein. Diesen Sport betreibe ich schon sehr lange und an Heiligabend ist es mein persönliches Ritual, unmittelbar nach dem Frühstück mit dem Rad ins Wiehen- oder Wesergebirge zu düsen. Klassische Rollenverteilung: Meine Liebste bereitet unterdessen zu Hause alles vor, und ich puste mir den Stress der vorausgegangenen Wochen aus dem Kopf. Das ist praktisch meine Art, mich auf das Fest vorzubereiten.

Sabine

Matthias, Heiligabend ist nicht unbedingt Fahrradsaison, oder?

Matthias

Das stimmt wohl. Da bin ich allerdings überhaupt nicht bange. Außerdem sag ich immer: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung! Heiligabend 2006 war es außerdem knapp über null Grad und der Boden nur leicht gefroren – was dann wohl auch der Auslöser für den Unfall war.

Sabine

Was genau ist passiert und würdest Du sagen, dass es glimpflich ausgegangen ist?

Matthias

Glimpflich ist was anderes: Ich hatte meine Tour fast beendet. Nur noch eine letzte Abfahrt und ich wäre Richtung Weserradweg auf sanfter Strecke unterwegs gewesen. Ausgerechnet in der letzten Kurve haute es mich wider Erwarten vom Rad. Warum, weiß ich nicht genau. Vermutlich bin ich über einen vereisten Stein oder Ast gefahren und dann weggerutscht.

Sabine

Und dann?

Matthias

Ich lag erst einmal etwa 10-15 Minuten auf dem vereisten Waldweg. Kein Mensch weit und breit, denn Heiligabend ist im Wald natürlich Totentanz. Ausgerechnet deswegen bin ich ja dann auch immer so gerne unterwegs. Sind ja nicht alle so verrückt wie ich :-/

Sabine

10-15 Minuten auf gefrorenem Waldboden zu liegen, das stelle ich mir äußerst unangenehm vor. Hast Du gefroren? Hattest Du Schmerzen? Was hast Du unternommen?

Matthias

Ja. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass das Schlüsselbein durch war. Ich habe mich dann aufgerappelt und bin unter starken Schmerzen einfach nach Hause gefahren. Dort habe ich das Rad „in die Rabatten“ fallen lassen und meine Lebensgefährtin aus dem Haus geklingelt. Sie hat zum Glück sofort erkannt, dass ich irgendwie „schräg“ aussah, weil die Schulter ja keinen Halt mehr hatte. Sie war so lieb und hat mich sofort ins Krankenhaus gefahren. Für mich war Weihnachten erst einmal erledigt.

Das Schlüsselbein war durch.

Sabine

Nicht nur Weihnachten. Oder?

Matthias

Da hast Du wohl Recht. Mit der Diagnose durfte ich mehrere Monate kein Auto fahren. Selbst wenn, es wäre schlicht nicht gegangen! Ich war also erst einmal raus aus meinem Job. Das an sich wäre noch nicht schlimm gewesen, wenn im Januar nicht das Sturmtief „Kyrill“ zugeschlagen hätte, das sicher vielen Leuten noch in eher schlechter Erinnerung ist. Die Folgen dieses Unwetters hatten die Agentur in der Folge mehrere Wochen geradezu gelähmt, meine damaligen Kollegen waren mit der Situation vollkommen überfordert.

Sabine

Es war hoffnungslos, bis Du meine Bewerbung erblicktest!?

Matthias

Ja fast so romantisch: Ich hatte mich bei der Arbeitsagentur erkundigt. Dort wurdest Du mir dann empfohlen, was sich im Nachhinein als echter Glücksfall herausstellte! Erst später erfuhr ich von Dir, dass Du zu diesem Zeitpunkt selbst schon viele Jahre bei der DEVK versichert warst.

Sabine

Warst Du gegen den finanziellen Ausfall versichert? Wenn ja, welche Rolle haben welche Versicherungen dabei gespielt?

„Gelber Schein….“

Matthias

Eine entscheidende und wirklich existenzsichernde Rolle haben Versicherungen gespielt. Eine Agentur kostet mehrere tausend Euro im Monat. Geld, das zwangsläufig nicht vorhanden ist, wenn man ausfällt. Da der Schuster nicht immer die schlechtesten Schuhe hat, war ich natürlich gut versichert. Immerhin musste ich bis Mitte April wegen Krankheit ausfallen. Also fast 4 Monate!

Sabine

Abgesehen davon, dass man dich zu Hause wahrscheinlich fast anbinden musste: Welche Versicherungen kamen konkret ins Spiel?

 

Matthias

Es fiel mir wirklich nicht leicht, ruhig zu bleiben und mich entspannt zu kurieren. Aber die Leistungen der Versicherungen haben es mir schon ziemlich erleichtert und eine Menge Druck aus der Situation genommen.

7000,- € aus der Unfallversicherung!

Zum einen zahlte die Unfallversicherung mir 7000,- € einmalig und zusätzlich hatte ich eine Krankentagegeldversicherung abgeschlossen. Diese zahlte mir ab der 3. Woche 100,- € täglich. Das ist zum Gesundwerden in Ruhe erst mal in Ordnung. Relativiert sich aber, wenn man die Agentur mitbedenkt.

Sabine

Krankentagegeld. 100,- € / Tag

 

Hört sich wirklich nach einer ordentlichen Summe an. Ein großer Teil davon ist jedoch tatsächlich nicht nur Dir zu Gute gekommen, sondern hat auch die Agentur aufrechterhalten.

 

Vielleicht ein guter Impuls in Richtung Verantwortung für alle Selbständigen UND Arbeitnehmer, die sich noch nicht abgesichert haben, oder glauben, es wäre unnötig. Ich meine, es wäre wünschenswert, wenn ein Unfall für jeden in jeder Hinsicht glimpflich ausgehen würde. Dafür ist dein persönlicher Schadensfall sicher ein Paradebeispiel. Danke Matthias, dass du Deine und unsere Geschichte so ausführlich erzählt hast.

 

 

 

Matthias

Ich hab zu danken, Sabine. Und zwar in jeder Hinsicht.

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Kommentare

  1. Kai sagt:

    Alle Achtung, die Geduld hätte ich nicht gehabt. Ich habe dann vom KH/Reha aus gearbeitet, mir war zu langweilig. Auto hat vorsichtshalber Automatik, damit geht vieles. Ansonsten Taxi oder, für mich normal, ÖPNV.

    Von den 100 Euro/Tag gehen ja auch Krankenversicherung und Rentenzeugs usw. ab, oder? Das wird oft vergessen.

  2. Michael Asmus sagt:

    Zum Glück haben wir ja noch die BP-Versicherung am Start

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