Kurz darauf stand er vor mir. Rollerkennzeichen macht bei uns fast ausschließlich meine Vertriebsassistenz am Empfang, dennoch winkte ich ihn zu mir. Er kam nicht alleine. Eine zweite erwachsene Person begleitete ihn. Diese war sichtlich eingeschränkt in den Bewegungen und konnte sich nur mit Krücken aufrecht halten. Mir kam das Gesicht bekannt vor………
Und tatsächlich. Er schaute mich an und fragte, ob ich ihn noch kennen würde. „Der mit dem Arbeitsunfall……“
Na klar schoss es aus mir heraus. Die nicht abgesicherte Baugrube, in welche er im Dunkeln nach der Spätschicht gefallen sei! „Richtig“ entgegnete er mir „18X habe ich bislang unter’m Messer gelegen“ Eines der Beine konnte nur so eben gerettet werden“
Er holte sein Handy heraus und zeigte mir zahlreiche Fotos seiner vernarbten Beine. Zum Teil klafften Löcher im Gewebe, zum Teil waren Narben entzündet……. Ob ich mich noch an die Rechtsschutzversicherung erinnern könne, welche er nur 3 Wochen vorher abgeschlossen habe. Und ob ich konnte! Die DEVK hat damals sofort die Deckungszusage gegeben und dem gutem Mann ein großes Stück weit helfen können. 50.000 Euro seien bis heute erstritten worden, einige Prozesse laufen noch.
Er habe ja immer gesagt, eine Rechtsschutzversicherung sei die wichtigste Versicherung überhaupt! Ist sie das?, fragte ich mich, als ich spät Abends zu Hause war. Wäre nicht eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder sogar eine Unfallversicherung wesentlich sinnvoller gewesen? Von diesen hätte er bis heute deutlich mehr Geld bekommen, als er über die Rechtsschutzversicherung erstritten hat. Und er hätte sich der Belastung eines jahrelangen Rechtsstreit garnicht erst aussetzen brauchen!
Sicherlich ist es gut, eine Rechtsschutzversicherung zu haben, wenn man diese benötigt. Aber die wichtigste Versicherung? Ich bin der Meinung, dass ist sie nicht……..
Ich denke, ich bin im Recht mit dieser Aussage 😉 In diesem Sinne,
Allen eine tolle Zeit.
Herzlichst, Ihr / Euer Matthias Schlattmeier
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