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Nervenaufreibend!

Nervenaufreibend, das Posting, welches ich in meinem Stream bei Facebook las. Und doch mit Happy End!

Erstellt von Matthias Schlattmeier am 6. Juni 2012

Zu meinen Freunden auf Facebook zählt auch Bianca. Eigentlich kennen wir uns nur über gemeinsame Bekannte. Also weitläufig. Dennoch wusste ich genau, was sie meinte, als sie schrieb: “ Mist! Kennt jemanden einen Elektriker? Heute Nacht stand die Küche unter Wasser, nun ist hier das totale Chaos und die Spülmaschine funktioniert nicht mehr. Meinen Obermietern sei Dank“

Wie auf Facebook so üblich entwickelte sich eine Diskussion darüber, was denn passiert sei, dass man mitfühle und wer denn für den Schaden verantwortlich sei. Dieser müsse schließlich dafür gerade stehen! Die ganze Zeit über habe ich überlegt, ob ich Bianca anschreibe oder nicht. Man möchte sich schließlich nicht aufdrängen. Dann jedoch kam mir Michael, ebenfalls ein gemeinsamer Bekannter, zu Hilfe indem er schrieb: „Frag doch mal Matthias. Der kennt sich aus mit Versicherungen“. Startschuß :-) Von nun an machte ich das, was ich am liebsten mache. Menschen helfen, deren Hab und Gut zerstört wurde. Dennoch konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht annähernd absehen, wie sich der Fall entwickelt…

Ich schrieb Bianca eine persönliche Nachricht mit dem Hinweis, dass wenn Sie Hilfe benötigt, sie sich gerne an mich wenden möchte. Postwendend kam ihre Antwort. Man las sehr deutlich, dass sie nervlich „ein wenig angespannt“ war. An ihre Hausratversicherung, welche sie seit dem Auszug aus ihrem Elternhaus besaß, hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch garnicht gedacht. So telefonierten wir eine gute halbe Stunde und Bianca erklärte mir, dass ihr Obermieter eine Rohrverstopfung mit Hilfe einer Spirale beseitigen wollte. Das Ende vom Lied, die ganze „Suppe“ floß aus ihrer Spüle, über die Arbeitsplatte, hinter die Schränke und in die Elektrik der Spülmaschine. Ich erklärte ihr die Vorgehensweise, dass sie bitte ihre Hausratversicherung in Anspruch nehmen möchte, nicht die Haftpflichtversicherung des Verursachers und meldete den Schaden für Bianca online bei ihrer Versicherung.

Für mich war diese Angelegenheit damit erledigt, als ich am kommenden Tag eine Nachricht von Bianca bekam, dass ich mich doch bitte noch einmal dringend melden möchte. Diese Nachricht klang definitiv mehr nach Hiferuf als die vorherige. Kurzum, nun war der Toilettenkasten der Obermieterin defekt und das Wasser lief die gesamte Nacht aus diesem heraus. Biancas Wohnung hat 4 Räume, aus dreien tropfte das Wasser, als hätte jemand über Nacht eine Sprinkleranlage installiert. Da ich mit solchen Situationen sehr vertraut bin und weiß wie emotional Menschen bei solchen Schäden reagieren, setzte ich mich sofort ins Auto und fuhr hin.

Schon beim Öffnen der Haustür sah man das Dilemma. Der Hausflur des Mehrfamilienhauses glich einem Ententümpel. Das Laminat im Wohnungsflur machte bereits deutliche Zeichen aufzuquellen, im Kinderzimmer stand das Wasser knöcheltief. Hätte ich einen Regenschirm dabei gehabt, ich hätte ihn gut gebrauchen können. Bianca hatte bereits ihre Versicherungsunterlagen herausgesucht, diese checkte ich kurz bzgl. der Höhe der vereinbarten Versicherungssumme und telefonierte umgehend mit der Schadenhotline. Diese gab den Schaden an einen Sachverständigen weiter, welcher sich noch im Laufe des Tages meldete und einen Termin für den kommenden Tag ausmachte.

Bianca bat mich, bei diesem Termin anwesend zu sein. Ihr Versicherungsvertreter, bei welchen sie den Vertrag seinerzeit abgeschlossen hatte, war schon lange nicht mehr für die Gesellschaft tätig, so dass es für mich selbstverständlich war. Großes Kompliment an dieser Stelle an den Gutachter. Er erfasste den Schaden sehr routiniert und besprach alle wesentlichen Punkte wie z.B. wer die Unterkunft für die nächsten Wochen bezahlt sowie auch über die Erstattung der Entsorgungskosten.

Mir machen Termine zusammen mit Gutachtern jeglicher Gesellschaften sehr viel Spass. Fachlich gibt es immer wieder Kleinigkeiten, welche man dazu lernt, wer zudem schon einmal gesehen hat, wie Gutachter den gesamten Hausrat „kaputtschreiben“ bekommt ein ganz anderes Bild von den „bösen“ Versicherungen und erkennt spätestens jetzt wie leistungsstark Versicherungen sind. Ich habe einmal ausgerechnet, für das was Bianca an Entschädigung bekommen hat, müsste sie 170 Jahre Beitrag zahlen!

Aufgequollene Tapeten unter d. Decke im Kinderzimmer

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